Martin P. ist aufgeregt, als er zur Vorbesprechung geht. Das Team des Herzkatheterlabors bespricht mit ihm in Ruhe die Abläufe der Untersuchung, so dass er weiß, was auf ihn zukommt.
Am Tag der Untersuchung soll Martin P. nüchtern sein. Er darf aber etwas Wasser trinken und seine Medikamente nehmen. „ Wichtig ist, dass Medikamente nicht selbstständig pausiert oder abgesetzt werden dürfen, auch nicht Blutverdünner, sagt Hamza Ademi, Chefarzt der Kardiologischen Klinik im Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM).
Am Untersuchungstag liegt Martin P. auf einem Untersuchungstisch und wird an ein EKG angeschlossen. Sein Körper wird mit einem sterilen Tuch bis zum Hals abgedeckt. Er ist während der gesamten Untersuchung wach und kann jederzeit ein Beruhigungsmittel erhalten. „Die Untersuchung erfolgt über einen Zugang am Handgelenk. Dabei wird unter örtlicher Betäubung eine sogenannte Schleuse in die Schlagader des Handgelenkes gelegt“, erklärt Ademi. Dabei könne kurz ein leichter Druck im Arm gespürt werden. „Ein Medikament, das über die Schleuse gespritzt wird, sorgt dafür, dass sich die Schlagader nicht verkrampfen kann. Das kann als kurzes Hitzegefühl gespürt werden.“
Anschließend wird der Herzkatheter, ein feiner Kunststoffschlauch, unter Röntgenkontrolle zum Herzen geführt. Über diesen wird Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt. Da die Innenwände der Gefäße nicht schmerzempfindlich sind, spürt Martin P. das nicht.
Die Röntgenanlage fährt teilweise sehr nah um ihn herum. Martin P. beruhigt es, dass während der Untersuchung die einzelnen Schritte noch einmal erklärt werden und er sich jederzeit melden kann. Außerdem kann er die Bilder seines Herzens auf dem Monitor sehen.
„Für die Darstellung der Kranzgefäße benötigen wir nur eine geringe Kontrastmittelmenge. Auch die Strahlenbelastung ist mit unserer modernen Anlage deutlich geringer als früher“, sagt Ademi.
Nach der kurzen Untersuchung werden Katheter und Schleuse gezogen. Eine Druck-Manschette sorgt dafür, dass es aus der Punktionsstelle nicht blutet. Martin P. bleibt für vier Stunden unter Überwachung. Nach dem Eingriff soll er das Handgelenk für einige Tage schonen und keine schweren Lasten heben.
Die Untersuchung ergibt: Martin P. hat Glück. Es wurden keine Engstellen der Herzkranzgefäße gefunden. „Andernfalls wäre eine sofortige Behandlung mit Aufdehnen und Platzieren einer Gefäßstütze , eines sogenannten Stens, möglich gewesen“, sagt Ademi.
Die Kardiologie ist ein umfassendes und komplexes Gebiet. In unserer Klinik sind wir daher zwei Chefärzte, die sich auf unterschiedliche Schwerpunkte spezialisiert haben – die Rhythmologie und die Interventionelle Kardiologie. So ergänzen wir uns gegenseitig und bieten Ihnen ein breites Behandlungsspektrum.