Kontakt

Ev. Kranken­haus Mülheim/Ruhr

Rund um die Uhr erreichbar

Tel. 0208 309-0

E-Mail schreiben »

Anschrift
Wertgasse 30
45468 Mülheim an der Ruhr

Minimalinvasive Eingriffe

Bei Roland T. steht eine Operation am Blinddarm an: Die Appendix, der Wurmfortsatz am Dickdarm, ist entzündet und muss entfernt werden. Der Eingriff soll minimalinvasiv erfolgen. Doch Roland T. kann sich nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.

„Rund 70 bis 80 Prozent der Operationen im Bauchraum führen wir inzwischen minimalinvasiv durch“, sagt Prof. Dr. Heinz-Jochen Gassel, Chefarzt der Chirurgischen Klinik im Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM). Diese Methode wird auch laparoskopische Operation oder Schlüssellochchirurgie genannt. Dabei führen die Chirurgen über kleine Einschnitte Instrumente und eine Kamera ein.  „Diese kleinen Schnitte sind nur 0,5 bis 1 Zentimeter groß. Dadurch wird das Risiko für Wundinfektionen und spätere Narbenbrüche erheblich reduziert“, sagt Prof. Gassel.

Weniger Schmerzen und schneller wieder mobil

Die kleinen Schnitte bieten weitere Vorteile für die Patientinnen und Patienten: Es entstehen zum einen kleinere, kaum sichtbare Narben. Zum anderen haben die Patientinnen und Patienten weniger Schmerzen und sind nach dem Eingriff schneller wieder mobil. „Es ist nachgewiesen, dass diejenigen, die noch am Tag der Operation oder am Tag danach wieder auf den Beinen sind, schneller genesen“, sagt Prof. Gassel. „Und nach einem minimalinvasiven Eingriff ist das im Gegensatz zu einer offenen Operation deutlich häufiger möglich.“

Roland T. ist überzeugt. Sein Blinddarm wird minimalinvasiv entfernt. Dabei wird zunächst sein Bauch mit sterilem Kohlendioxid aufgeblasen. „So schaffen wir mehr Raum und eine bessere Sicht zum Operieren“, erklärt der Chefarzt. Die Kamera wird durch einen kleinen Schnitt im Bauchnabel eingeführt, die beiden Instrumente durch Schnitte im Unterbauch. Dafür werden sie durch Trokare, schmale Metallhülsen, geführt. Auch der entfernte Blinddarm wird über diese Schnitte hervorgeholt.

Es gibt nur wenige Ausschlusskriterien, warum eine minimalinvasive Operation nicht möglich ist. Dazu gehören starke Verwachsungen im Bauchraum nach Voroperationen. „Natürlich entscheidet der zuständige Arzt mit jedem Patienten individuell, welche Operation die beste für ihn ist“, betont Prof. Gassel.

Roland T. wird nach zwei Tagen entlassen und soll sich nach seiner Operation eine Woche schonen, dann ist er wieder fit. „Bei einer offenen Operation ist diese Zeit der Schonung deutlich länger“, sagt Prof. Gassel.


Beteiligte Kliniken

Chirurgische Klinik

Die Chirurgische Klinik ist mit 102 Betten eine der größten chirurgischen Abteilungen Nordrhein-Westfalens. Sie umfasst den allgemein- sowie viszeralchirurgischen Leistungsbereich mit proktologischem Schwerpunkt sowie die onkologische Chirurgie. In Fachdisziplinen übergreifender Zusammenarbeit hält die Chirurgische Klinik dazu ein zertifiziertes Zentrum für Darmkrebs sowie für Bauchspeicheldrüsenkrebs vor.

mehr erfahren