Susanne Z. wendet sich wegen ihrer starken Blutungen schließlich an ihren Gynäkologen. Der stellt bei der Untersuchung fest, dass sie Myome in der Gebärmutter hat. „Myome sind in der Regel gutartige Muskelknoten, die sich in der Muskelschicht der Gebärmutter bilden können“, erklärt Dr. Andrea Schmidt, Chefärztin der Mülheimer Frauenklinik im Ev. Krankenhaus Mülheim (EKM). „Wenn sie keine Beschwerden verursachen, müssen sie auch nicht behandelt, sondern nur beobachtet werden.“
Susanne Z. aber leidet unter den starken Blutungen, sie ist während ihrer Periode wegen des Blutverlustes nicht mehr so belastbar und hat starke Krämpfe im Unterleib. Das schränkt sie in ihrer Lebensqualität ein. Die Untersuchung beim Gynäkologen zeigt, dass das ein Myom so in der Gebärmutter lokalisiert ist, dass es die Form des Organs zerstört. Eine Ausschälung ist nicht möglich. Nach ausführlichen Beratungen mit ihrem Arzt entscheidet Susanne Z., dass ihre Gebärmutter unter Erhalt des Gebärmutterhalses entfernt werden soll. „Diese Behandlung ist natürlich nur für Frauen geeignet, die keinen Kinderwunsch mehr haben“, sagt Dr. Schmidt. Frauen, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, können andere Behandlungsmöglichkeiten wählen (siehe Info-Box).
Die Entfernung der Gebärmutter, Hysterektomie genannt, erfolgt bei Susanne Z. minimal-invasiv per Bauchspiegelung. Dazu sind drei kleine Schnitte von fünf bis zehn Millimetern nötig. „Wir empfehlen, bei diesem Eingriff auch die Eileiter zu entfernen, denn so kann das Risiko gesenkt werden, an Eierstockkrebs zu erkranken“, sagt Dr. Schmidt. „Die Eierstöcke bleiben bei diesem Eingriff erhalten, der Hormonhaushalt ändert sich nichtdurch die Operation.“ Denn die Eierstöcke produzieren immer noch Eizellen und Hormone. Auch der Gebärmutterhals wird nicht entfernt.
Susanne Z. bleibt nach dem Eingriff noch drei Tage im Krankenhaus, dann kann sie nach Hause. Vier Wochen später geht es ihr besser als vorher – die Blutungen sind weg und auch um das Thema Verhütung muss sie sich nicht mehr kümmern. „Ein weiterer Vorteil der minimal-invasiven OP-Technik ist, dass der Beckenboden intakt bleibt, wenn nur der Gebärmutterkörper entfernt und der Gebärmutterhals belassen werden. Auch die Anatomie der Scheide bleibt unverändert“, sagt Dr. Schmidt.
Die Diagnostik und Therapie gynäkologischer Erkrankungen erfordert neben viel Erfahrung und großer Kompetenz auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Mit menschlicher Zuwendung behandelt das Team der Mülheimer Frauenklinik nach leitliniengerechten Behandlungskonzepten auf dem neuesten Stand der Wissenschaft unsere Patientinnen.