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Chirurgische Klinik

Chefarztsekretärin
Nina Berning

Tel. 0208 309-2401
Fax: 0208 309-2405

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Pankreaskarzinomzentrum am EKM

Pankreaskarzinom, also Bauchspeicheldrüsenkrebs, ist sehr aggressiv und wird häufig erst spät erkannt. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich unmittelbar nach der Diagnose in die richtigen Hände begeben, um sicher und gut aufgehoben zu sein.

Weltweite Studien zeigen, dass die Genesungschancen in zertifizierten Zentren deutlich größer sind als in nicht-zertifizierten Einrichtungen. Unser Zentrum ist seit 2011 durchgehend von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert – für Sie bedeutet das eine hohe Qualität der Diagnostik, herausragende chirurgische und onkologische Expertise, eine interdisziplinäre und ganzheitliche stationäre und poststationäre Behandlung sowie eine psychoonkologische und – wenn nötig – eine palliativmedizinische Betreuung. Natürlich binden wir auch gerne Ihre Angehörigen eng in die Behandlung mit ein.

Wir würden uns freuen, Ihr Vertrauen zu gewinnen.

Prof. Dr. med. Heinz-Jochen Gassel als Zentrumsleiter

Kontakt

Terminvereinbarung

Gerne nehmen wir uns Zeit für ein persönliches Gespräch, für Ihre Fragen und zur Vorbesprechung eines bevorstehenden Eingriffes. Je besser Sie informiert sind und als aufgeklärte Patientin und aufgeklärter Patient an einer Behandlung teilnehmen, umso positiver verläuft diese. Wir freuen uns, wenn wir so auch Ihnen helfen und Ihr Vertrauen gewinnen können. Sprechen Sie uns an und kommen Sie zu uns.

Zur Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der Chirurgischen Klinik. Wir vereinbaren gerne zeitnah einen Termin mit Ihnen, unabhängig und auch außerhalb von unseren allgemeinen Sprechstunden.

Ziel der Zertifizierung des Zentrums ist die Sicherstellung einer sehr hohen Behandlungsqualität bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, aber auch bei gutartigen Veränderungen der Bauchspeicheldrüse. Das können wir Ihnen bieten.

Prof. Dr. med. Heinz-Jochen Gassel, Zentrumsleiter

Behandlungsschwerpunkte

Die Hauptsymptome des Bauchspeicheldrüsenkrebses sind meist uncharakteristisch (Gewichtsverlust, in den Rücken ziehende Oberbauchbeschwerden, Verdauungsbeschwerden oder Diabetes). 60-70% der Pankreaskarzinome treten im Bauchspeicheldrüsenkopf auf. Leitsymptom ist dann der schmerzlose Ikterus (Gelbsucht). Dieser tritt allerdings relativ spät auf, sodass es bei der Diagnosestellung häufig bereits zu Metastasen in Lymphknoten, Leber, Peritoneum (Bauchfell) und Lunge gekommen ist oder der Tumor auf Grund seiner Größe und damit Infiltration von Nachbarorganen (Zwölffingerdarm, Magen, Gefäßen) als nicht operabel einzustufen ist.

Die wesentlichen Punkte für eine erfolgreiche Therapie sind deshalb die Qualität der Diagnostik, die chirurgische Expertise der Operateurin und des Operateurs, die onkologische Expertise in der Chemo- und Strahlentherapie, eine interdisziplinäre, ganzheitliche und nahtlose stationäre und poststationäre Behandlung unter Einbindung der Angehörigen sowie eine psychoonkologische und palliativmedizinische Betreuung unter Einbindung neuester schmerztherapeutischer Erkenntnisse und Verfahren.

Weitere Themen

  • Gastroenterologische Spezialdiagnostik und Therapie

    Mit Chefarzt Prof. Dr. med. Philip Hilgard steht dem Zentrum ein Spezialist bei der gastroenterologischen Spezialdiagnostik zur Verfügung. Seine Expertise in modernster endoskopischer, sonographischer und vor allem endosonographischer Diagnostik (Ultraschall der Bauchspeicheldrüse "von Innen") erlaubt die Entdeckung kleinerer, versteckter Tumore in einem frühen Stadium. Bei Bedarf ist es möglich, über die Endosonographie schonend eine Probe aus dem tumorverdächtigen Areal zu gewinnen. Ebenso können die sogenannten Tumormarker CA 19-9 und CEA Aufschluss über das Ausmaß der Erkrankung geben. Direkt nach der Diagnosestellung erfolgt bereits eine enge, psychoonkologische Betreuung.

    In vielen Fällen liegt bereits bei Diagnosestellung ein Stadium des Bauchspeicheldrüsen-Tumors vor, das nicht mehr operabel ist. Bei solchen nicht operativ therapierbaren Befunden ist die palliativ Maßnahme der Stenteinlage in den Gallengang durch das endoskopische Verfahren der ERCP (Dünndarmspiegelung mit Kanülierung des Gallengangs) die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung einer Gelbsucht und einer Gallenwegsentzündung - und damit zur Erhaltung der Lebensqualität.

    Durch Stenteinlagen in den Zwölffingerdarm kann außerdem die natürliche Nahrungspassage lange Zeit erhalten werden. Eine Maßnahme, die ebenfalls zur Erhaltung der Lebensqualität beiträgt. Für die beschriebenen Verfahren steht den Ärztinnen und Ärzten im Evangelischen Krankenhaus Mülheim jederzeit das modernste technische Equipment zur Verfügung.

  • Ganzheitlicher Behandlungsansatz

    Wir behandeln nicht „den Krebsfall“, sondern binden Sie in Ihrer persönlichen Lebenssituation und auf Wunsch Ihre Angehörigen direkt mit ein. Die enge Zusammenarbeit aller an der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs Beteiligten ist für Sie als Betroffene und Angehörige besonders wichtig. Darum legen wir einen besonders großen Wert darauf, alle Beteiligten in den Prozess mit einzubeziehen.

    Es gibt keine "Krebspersönlichkeit". Die These einzelner Wissenschaftler, es gebe "Krebspersönlichkeiten", nämlich Menschen, die Schicksalsschläge und Konflikte nicht aktiv bewältigen sondern "in sich hineinfressen", ist in Deutschland leider kaum noch auszurotten. Es ist eine Alltagserfahrung, dass Psyche und Körper miteinander in einem engen Wechselspiel stehen. Mitunter führt dies zu der Aussage, dass eine Krebserkrankung vermeidbar gewesen wäre, hätte der Betroffene nur eher sein Verhalten geändert. Aus medizinischer Sicht gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte.

    Warum ich? Die Frage: "Warum ich"? ist eine gesunde menschliche Reaktion. Sie ist die Suche der Seele nach einem Schuldigen. Das ist zwar verständlich, hilft aber letztlich nicht weiter. Konzentrieren Sie Ihre Kraft lieber auf positives Denken, Zuversicht und den unbedingten Willen, die Krankheit zu überwinden. Im Laufe der Zeit lernen Sie mit Ihrer Erkrankung zu leben und sich nicht von ihr bestimmen zu lassen

    Was können Angehörige tun? Sie können sehr helfen, indem Sie von sich aus aktiv das offene Gespräch suchen: Knoten Sie die Gesprächsfäden immer wieder zusammen, egal wodurch sie zerrissen wurden. Geben Sie den Missverständnissen keine Zeit und keinen Raum.

    Bei aller Rücksichtnahme sollten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und die der Familienangehörigen nicht ignorieren. Sie verhindern so, dass sich Ärger und negative Emotionen aufstauen und ansammeln.

    Wir freuen uns sehr, wenn Angehörige sich über die Erkrankung und die anstehende Behandlung informieren und ermutigen Sie hiermit ausdrücklich dazu. Insbesondere in den anstehenden Therapieplanungsgesprächen sind Sie uns - das Einverständnis Ihres Angehörigen vorausgesetzt - herzlich willkommen. Auch wenn Sie alleine kommen: Wir stehen Ihnen zur Beantwortung individueller Fragen gerne zur Verfügung.

  • Chirurgie: Operative Behandlung

    Haben sich noch keine Metastasen gebildet, kann ein Pankreaskarzinom zusammen mit den umgebenden Lymphknoten meist vollständig durch eine Operation entfernt werden. In seltenen Fällen ist eine Vorbehandlung, zum Beispiel durch eine Chemotherapie, sinnvoll, um den Tumor vor einer geplanten Operation zu verkleinern. Über einen Bauchschnitt werden beim Pankreaskopfkarzinom der befallene Teil der Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm und vor allem die umgebenden Lymphknoten entfernt. Nur selten muss die gesamte Bauchspeicheldrüse reseziert werden. Die Teilentfernung des Magens (klassische „Whipple-Operation“) ist nur selten notwendig. Ein Erhalt des Magens mit Magenpförtner (Pylorus) ist für die postoperative Erholung und Ernährung vorteilhaft und wird bevorzugt durchgeführt („OP nach Traverso-Longmire“). Bei einem Tumor des Pankreasschwanzes muss dieser meist zusammen mit der Milz entfernt werden. Auch bei Patientinnen und Patienten, bei denen eine operative Tumortherapie, zum Beispiel wegen Metastasen, nicht sinnvoll ist, kann eine sogenannte Bypassoperation notwendig werden, da durch Umgehung einer Einengung des Zwölffingerdarms die Nahrungsaufnahme und damit die Lebensqualität deutlich verbessert wird. Da diese Operationen eine hohe Expertise benötigen, hat die Erfahrung der Operateurin oder des Operateurs einen wichtigen Anteil an den Chancen zur Genesung und Lebensverlängerung. In der Chirurgischen Klinik des EKM werden Operationen an der Bauchspeicheldrüse ausschließlich von den von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten Pankreasoperateuren durchgeführt. Die geforderten Zahlen zur Qualitätssicherung bei Pankreaseingriffen werden jährlich deutlich überschritten.

  • Psychoonkologische und seelsorgerische Betreuung und Begleitung

    Psychoonkologische Betreuung

    Mit einer Krebserkrankung gehen nicht allein körperliche Beschwerden einher. Häufig berichten Betroffene und deren Angehörige auch von Ängsten, Traurigkeit oder belasteten familiären Beziehungen. Daher bieten wir Ihnen während Ihrer stationären Behandlung psychoonkologische Beratung an. In diesem Rahmen können wir Sie darin unterstützen, Ihren Lebensmut zurückzugewinnen, wieder Freude zu erleben und ein zufriedenes Miteinander zu bewahren. Sollten Sie sich über Ihren stationären Aufenthalt hinaus Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung wünschen, stellen wir Kontakt zu Selbsthilfegruppen, Krebsberatungsstellen oder niedergelassenen Psychotherapeuten her. Wir kommen gern auf Sie zu oder freuen uns über Anfragen Ihrerseits.

    Seelsorgerische Begleitung

    Vielleicht suchen Sie gerade jetzt in Ihrer Situation jemanden für ein offenes Gespräch? Für persönliche Fragen, anstehende Entscheidungen, über Sorgen und Ängste, Zweifel oder Hoffnungen? Ist Ihre Erkrankung für Sie Anlass, sich mit den Grundfragen des Lebens zu beschäftigen? „Wie habe ich gelebt – bis jetzt? Will ich das so? Was ist der Sinn? Was trägt mich? Wie geht es weiter?“
    Wir Seelsorgende sind gerne für Sie da. Wir nehmen uns Zeit. Wir begleiten Sie und suchen mit Ihnen nach möglichen Antworten und Wegen. Wir teilen Hoffnung und Freude. Wir gestalten  Abschied und unterstützen in der Trauer um verlorene Lebensmöglichkeiten.
    Jeden Samstag laden wir ein in die schöne Krankenhauskapelle zu einem Abendgottesdienst  – oft mit besonderer Musik oder mit verschiedenen Chören. Zu Oasen der Ruhe, zum Innehalten, zum Singen und  Beten oder einfach zum eigenen Nachdenken.
    Melden Sie sich bitte. Wir kommen gerne zu Ihnen.

  • Onkologie: Chemo- und Strahlentherapie

    Nach der Operation folgt zunächst eine Erholungsphase, in der bereits eine psychoonkologische Betreuung stattfindet. In den meisten Fällen wird auch nach vollständiger Entfernung des Tumors eine zusätzliche, gut verträgliche Chemotherapie notwendig. In Ausnahmefällen kommt zusätzlich eine Bestrahlung infrage. Hat sich der Krebs bereits über den Blut- und Lymphwege auf entfernte Organe ausgebreitet, wird durch medikamentöse Behandlung (Chemotherapie) das Fortschreiten der Erkrankung gebremst.

  • Tumorkonferenz – interdisziplinäre und nahtlose Behandlung

    Alle Therapieempfehlungen werden in einer wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz des Pankreaskrebszentrums nach gemeinsamer Besprechung mit allen Spezialistinnen und Spezialisten ausgesprochen. Natürlich werden hier Alter, Allgemeinzustand und Wunsch jeder einzelnen Patientin und jedes einzelnen Patienten berücksichtigt. Nach Besprechung des geplanten Vorgehens mit der Patientin oder dem Patienten stehen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte auch den Angehörigen zu ausführlichen Gesprächen zur Verfügung. Nicht nur die medizinischen Aspekte, sondern auch die starke psychologische Belastung werden zusätzlich durch die Spezialistinnen und Spezialisten der Psychoonkologie (speziell ausgebildete Psychologinnen und Psychologen) besprochen.

  • Palliative Komplexbehandlung

    Ein wichtiger Behandlungsschwerpunkt ist die palliative Versorgung bzw. Palliativmedizin. In einer dafür eigens eingerichteten Palliativstation können wir auf die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten, die eine palliativmedizinische Versorgung brauchen, in besonderer Weise eingehen.
    Palliativmedizin beruht auf einem ganzheitlichen Konzept in der Betreuung von Patienten mit einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung. Es geht nicht um Heilung wie bei der kurativen Medizin, sondern um eine kurz- bis mittelfristige Verbesserung des körperlichen und psychischen Zustandes schwer kranker Patientinnen und Patienten. Das heißt, nicht die Lebensverlängerung steht im Vordergrund, sondern in der noch verbleibenden Zeit soll eine bestmögliche Lebensqualität erreicht werden. Dies können wenige Tage, aber auch mehrere Jahre sein.
    Im Mittelpunkt der Palliativmedizin steht die Befreiung oder zumindest Linderung von schwerwiegenden körperlichen und psychischen Symptomen wie:

    • Schmerzen
    • Atemnot
    • Husten
    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Verwirrtheit
    • Unruhe
    • Angst
    • Depression
    • entstellenden Wunden
    • durch Tumorwachstum entstandene, körperliche Veränderungen

    Dazu gehört aber auch als gleichwertiges Element die offene Kommunikation mit den schwer kranken oder sterbenden Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen. Diese ganzheitliche Betreuung wird durch ein interdisziplinäres und multiprofessionelles Team ermöglicht. Ihm gehören Ärztinnen und Ärzte, palliativmedizinisch ausgebildete Pflegekräfte, Seelsorgerinnen und Seelsorger, Psychologinnen und Psychologen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Krankengymnasten, Diätassistentinnen und Diätassistenten und andere Berufsgruppen an. Im Team  stellen wir dort für unsere Patientinnen und Patienten – aber auch für Angehörige – eine umfassende palliativmedizinische, psychoonkologische und seelsorgerische Versorgung bzw. Betreuung sicher.

    Die Palliativmedizin schließt auch Behandlungsmaßnahmen wie Chemotherapie, Strahlentherapie oder operative Medizin mit ein. Voraussetzung für ihren Einsatz ist allerdings, dass sie sich insgesamt vorteilhaft auf die Lebensqualität der Patientin und des Patienten auswirken.

    Ziel der palliativmedizinischen Maßnahmen ist es, die Patientinnen und Patienten bei guter Symptomkontrolle in die häusliche Umgebung zu entlassen. Gleichzeitig erhalten sie für den Fall, dass erneut ambulant nicht beherrschbare Probleme auftreten, die Zusage für eine Wiederaufnahme.

  • Schmerztherapie

    Jenseits einer Aussicht auf Heilung ist die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten der alles entscheidende Faktor. Neben den angesprochenen medizinischen Möglichkeiten, der psychoonkologischen und der seelsorgerischen Betreuung, ist die Vermeidung von Schmerzen ein wesentlicher Faktor. Dank einer komplexen, akuten und chronischen Schmerztherapie, auf die die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie ausgerichtet ist, muss keine Patientin und kein Patient Angst vor Schmerzen haben.

Qualität schafft Vertrauen.
Deutsche Krebsgesellschaft - Zertifiziertes Pankreaskarzinomzentrum
Deutsche Krebsgesellschaft Zertifiziertes Viszeralonkologisches Zentrum
Aktionsbündnis Patientensicherheit
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