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Ev. Kranken­haus Mülheim/Ruhr

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Wertgasse 30
45468 Mülheim an der Ruhr

Hygienemanagement

Hygiene ist lebenswichtig

Hygiene ist für Patientinnen und Patienten ein entscheidender Faktor bei der Wahl eines Krankenhauses – und das zu Recht. In unserem Krankenhaus legen wir sehr großen Wert auf die Keimprophylaxe. Wir gehören bei der Vorbeugung von Keimübertragungen zu den führenden Krankenhäusern in Deutschland.

Unsere umfassende Hygiene-Strategie, die weit über die rechtlich vorgeschriebenen Standards hinausgeht, setzen wir im gesamten Haus konsequent um. So haben wir es erreicht, die Infektionen mit MRSA auf fast null zu reduzieren. Diverse  Zertifikate, u. a. das Bronze-Zertifikat der „Aktion Saubere Hände“, das MRE-Zertifikat des MRE-Netzwerks und der Gesundheitspreis NRW, bestätigen unseren hohen Hygienestandard, von dem Sie profitieren. Unser Krankenhaus nimmt auch an der landesweite Initiative „Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime. Keine Chance für multiresistente Erreger“ der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) teil. 


Aber auch Sie selbst und Ihre Besucherinnen und Besucher sind gefragt, insbesondere wenn es um die Handhygiene geht. Die meisten Keime werden von außen in das Krankenhaus hineingebracht und über die Hände übertragen. Daher ist es wichtig, dass Ihre Angehörigen sich vor dem Kontakt mit Ihnen die Hände gründlich desinfizieren. Dazu hängen an jedem Bett und an allen zentralen Standorten Desinfektionsmittelspender, die Sie und Ihre Angehörigen sehr gerne benutzen dürfen und sollten. Denn Händedesinfektion rettet Leben.

Wer wir sind

Der Fachbereich Hygienemanagement besteht aus einer leitenden Hygienemanagerin, Krankenhaushygienikern, hygienebeauftragten Ärztinnen und Ärzten und einem Team aus Hygienefachkräften in der Pflege. Die gebündelten Erfahrungen und das umfassende und aktuelle Know-how sorgen dafür, dass der Hygienestandard im EKM seit Jahren auf einem anhaltend hohen Niveau liegt und das Krankenhaus im Bereich Hygiene eine Spitzenposition im Ruhrgebiet einnimmt.

Kontakt

  • Hygiene- und Gesundheitsmanagerin
    Gabriele Kantor

    Tel. 0208 309-4304
    Fax 0208 309-2253

    E-Mail schreiben »

Der Fachbereich Krankenhaushygiene besteht aust vier Hygiene- und Gesundheitsmanagerinnen und Hygiene- und Gesundheitsmanagern sowie dem Hygienebeauftragten Arzt. Mit gebündelten Erfahrungen und dem stets an neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepassten Know-how sorgen die Hygienebeauftragten für einen durchgängigen Hygienestandard auf höchstem Niveau.

Unsere Hygiene-Strategien im EKM

Im Evangelischen Krankenhaus Mülheim gibt es eine umfassende Hygiene-Strategie, die seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird – zur Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten. Die Strategie besteht aus verschiedenen Maßnahmen:
  • Screenings auf multiresistente Keime bei Risikopatientinnen und -patienten

    Von 20.000 Patientinnen und Patienten jährlich im EKM gelten ca. 50 Prozent als Risikopatientinnen und -patienten. Bei diesen 10.000 Personen wird ein Test auf MRSA bzw. weitere multiresistente Erreger (MRE) wie MRGN oder VRE vorgenommen. 2015  gab es 570 positive Befunde, das heißt die Personen waren bereits mit multiresistenten Erregern besiedelt, als sie ins EKM kamen. In diesen Fällen wird direkt mit den so genannten Sanierungsmaßnahmen (bei MRSA-Besiedlung) begonnen. Oft hat dies einen Aufschub der eigentlich geplanten Behandlung zur Folge. Nach Abschluss der Sanierung wird die Patientin oder der Patient erneut getestet. Erst nach dreimaligem negativem Befund gilt sie oder er als saniert.

  • Präventive Isolation von Risikopatientinnen und -patienten

    Im Gegensatz zu anderen Krankenhäusern isoliert das EKM Risikopatientinnen und -patienten direkt nach Abnahme der Probe prophylaktisch. Das bedeutet, sie beziehen nicht sofort ihr Zimmer auf der Station, sondern verbleiben isoliert bis das Testergebnis vorliegt. Ist das Ergebnis des Screenings negativ, wird die Isolation aufgehoben. In allen anderen Fällen wird die Isolation aufrechterhalten und mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen. Nur so kann eine Keimübertragung auf andere wirksam vermieden werden.

  • Desinfektionsmittelspender an jedem Bett

    Die Desinfektion der Hände ist nach wie vor eine der wirksamsten Maßnahmen gegen die Übertragung von Keimen von Mensch zu Mensch. Daher finden sich in vielen Krankenhäusern Desinfektionsmittelspender in oder vor jedem Zimmer. Das Evangelische Krankenhaus Mülheim geht noch weiter und hat jedes Krankenbett mit einem Spender ausgestattet. So reduzieren sich die Wege der Ärztinnen und Ärzte sowie der Pflegekräfte bei der Händedesinfektion. Auch Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen sind angehalten, sich die Hände zu desinfizieren.

  • Antibiotika-Leitlinien

    Die Hauptursache für die Entstehung multiresistenter Keime ist der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin. Daher sind im Evangelischen Krankenhaus Dosierung, Applikation und Anwendungsdauer von Antibiotika strikt reglementiert. Diese Antibiotika-Leitlinien sind in einem kleinen Handbuch zusammengefasst, das jede Ärztin und jeder Arzt stets bei sich trägt.

  • Etablierung eines Antibiotic-Stewardship

    Antibiotic Stewardship heißt übersetzt so viel wie Strategien zum rationalen Einsatz von Antibiotika. Dazu wird ein Team zusammengestellt, das Maßnahmen zu einem sinnvollen und restriktiven Einsatz von Antibiotika entwickelt und diese auch umsetzt. Im EKM setzt sich dieses Team aus Expertinnen und Experten auf folgenden Fachbereichen zusammen: der Infektiologie, der Intensivmedizin, der Inneren Medizin, der Mikrobiologie, der Krankenhaushygiene sowie der Krankenhausapotheke.

  • Regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden

    Krankenhaushygiene funktioniert nur dann, wenn alle Mitarbeitenden mitmachen. Daher sind regelmäßige Hygieneschulungen verpflichtend für alle Mitarbeitenden im Evangelischen Krankenhaus Mülheim. Ein Team von über 30 Hygienebeauftragten ist zudem dafür verantwortlich, dass die Hygienevorgaben auf allen Stationen eingehalten werden.

Multiresistente Erreger

  • Was bedeutet es, wenn ein Krankheitserreger „resistent“ ist?

    Fast immer sind mit multiresistenten Erregern Bakterien gemeint. Wenn ein Bakterium resistent ist, bedeutet das, dass die normalerweise zur Behandlung einer durch Bakterien verursachten Infektion verwendeten Antibiotika nicht mehr wirken. Häufig stehen mehrere unterschiedliche Antibiotika für die Behandlung der Infektion zur Verfügung. Sind mehrere Antibiotika gegen die Bakterien nicht mehr wirksam, spricht man von Multi-Resistenz oder Multiresistenten Erregern (MRE). Verursachen solche Erreger Infektionen, sind diese nur noch sehr schwer zu behandeln. Die Eindämmung von MRE ist nötig, um schwerwiegende Erkrankungen wie z. B. eine Lungenentzündung nach wie vor erfolgreich behandeln zu können. Die wichtigsten MRE sind:

  • MRSA – Methicillin resistenter Staphylokokkus aureus

    Einige Menschen tragen ein Bakterium namens Staphylokokkus aureus in der Nase und evtl. auch auf der Haut. MRSA ist eine Variante dieses Staphylokokkus aureus Bakteriums. MRSA kann Erkrankungen wie z. B. Wundinfektionen und Lungenentzündungen verursachen.

  • MRGN – Multiresistente Gram-negative Bakterien

    Gram-negative Stäbchenbakterien gehören zur normalen Darmflora. Bei einigen dieser Bakterien wird schon seit Jahren eine Zunahme der Resistenz gegen mehrere Antibiotika beobachtet. Die MRGN können Erkrankungen wie z. B. Wund- und Harnwegsinfektionen und Lungenentzündungen verursachen.

  • VRE – Vancomycin resistente Enterokokken

    Enterokokken sind ein normaler Bestandteil der bakteriellen Darmflora des Menschen. In den letzten Jahren wurden zunehmend Enterokokken beobachtet, die resistent gegen das wichtige Antibiotikum Vancomycin sind. Solche VRE können, insbesondere bei Schwerkranken, zu schwierig zu behandelnden Infektionen führen.

  • Wo kommen MRE vor?

    Das Auftreten von MRE steht vor allem mit dem Einsatz von Antibiotika (z. B. zur Behandlung von Infektionen bei Menschen oder auch in der Veterinärmedizin) in Zusammenhang. Um zu überleben, werden ursprünglich Antibiotika-empfindliche Erreger unter Antibiotikatherapie resistent. Bakterien können die Resistenzmechanismen auch aktiv untereinander austauschen. Als Folge dieser Entwicklungen sind bei einigen Menschen MRE bereits Bestandteil der normalen Darm- oder auch Hautflora. MRE können unseren Körper besiedeln, ohne Probleme zu verursachen. Von allen im Krankenhaus vorkommenden MRE werden mehr als 80 % bereits von den Patientinnen und Patienten mitgebracht.

  • Wie werden MRE übertragen?

    Eine Übertragung von MRE im Krankenhaus findet vor allem durch direkten engen Kontakt mit besiedelten oder erkrankten Patientinnen und Patienten oder deren unmittelbarer Umgebung statt. Um eine Übertragung auf sich oder andere zu vermeiden, ist die Händedesinfektion die wichtigste Maßnahme.

  • Welches Risiko besteht durch MRE?

    Die Resistenz gegenüber Antibiotika ist ein globales Problem, das für den Einzelnen immer dann wichtig wird, wenn MRE nicht mehr nur den Darm oder die Haut besiedeln, sondern zu Erkrankungen – also Infektionen – führen. Bei diesen Infektionen besteht dann die Gefahr, dass sie deutlich schwieriger zu behandeln sind. Gefährdet sind vor allem schwer kranke und chronisch kranke Menschen.

Jeder Einzelne kann zum Schutz von allen beitragen.

Wenn Sie Angehörige oder Bekannte mit MRE im Krankenhaus besuchen, dann achten Sie darauf, dass Sie vor und nach den Besuchen eine Händedesinfektion durchführen. Meistens werden sich die Patientinnen und Patienten mit MRE in Isolation befinden. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an das Stationspersonal.