Kontakt

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Chefarztsekretärin
Janina Cervino Santarelli

Tel. 0208 309-2461

E-Mail schreiben »

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Department für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie

Im Department Fuß- & Sprunggelenkchirurgie behandeln wir das komplette Spektrum akuter Verletzungen des Fußes und des Sprunggelenkes sowie deren Folgezustände. Bei angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen oder Erkrankungen (z. B. Arthrose) des Vor-, Mittel- oder Rückfußes helfen wir unseren Patientinnen und Patienten durch nicht-operative (sog. konservative) Maßnahmen ihre Beschwerden zu lindern. Hierzu zählen unter anderem Krankengymnastik, Einlagen- oder Hilfsmittelversorgungen, Schuhanpassungen und Infiltrationen. Nur wenn sich durch konservative Maßnahmen keine zufriedenstellende Beschwerdelinderung erreichen lässt, kommen operative Maßnahmen in Betracht.

Gerade in der Fuß- und Sprunggelenkschirurgie wurden in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer Implantate entwickelt und zunehmend minimal-invasivere Operationstechniken eingeführt. Wenn es sinnvoll ist, wird der Erhalt des betroffenen Gelenkes angestrebt. Sollte dies nicht möglich sein, stellen u. a. Versteifungsoperationen (sog. Korrektur-Arthrodesen) oder ein Gelenkersatz (Gelenkendoprothese) Therapiealternativen dar. Unsere Behandlungskonzepte und Operationstechniken orientieren sich dabei stets an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und berücksichtigen patientenindividuelle Beschwerden und Bedürfnisse sowie Anforderungen an den jeweiligen Fuß.

Im Anschluss an eine Operation stehen wir im Rahmen der Hilfsmittelversorgung sowie für einen individuellen, der jeweiligen Therapie angepassten Physiotherapieplan an der Seite unserer Patientinnen und Patienten. So können wir den krankheitsbedingten Ausfall möglichst kurz halten und einen schrittweisen Wiedereinstieg in Beruf und Sport ermöglichen.

Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne direkt oder vereinbaren einen Termin in unserer Sprechstunde.

Kontakt

Zertifizierte Qualität

Unser Departmentleiter PD Dr. Tobias Hesper ist von der Deutschen Assoziation für Fuß- und Sprunggelenk e. V. als Inhaber des Zertifikats Fußchirurgie ausgezeichnet.

Behandlungsschwerpunkt Vorfuß

  • Hallux valgus (Ballenzeh)

    Bei dieser Fehlstellung der Großzehe kann eine Hilfsmittelversorgung (z. B. Nachtlagerungsschienen, Zehenspreizer) zu einer Beschwerdelinderung führen und ein Fortschreiten verlangsamen. Eine dauerhafte Stellungskorrektur der Großzehe gelingt hierdurch jedoch nicht. Je nach Schweregrad kommen verschiedene Operationstechniken zur Anwendung, in der Regel handelt es sich um eine Kombination von weichteiligen und knöchernen Korrekturen. Abhängig vom Operationsverfahren kann in der Nachbehandlung unmittelbar im Verbandsschuh mit einer Vollbelastung begonnen werden, in einigen Fällen ist eine Teilbelastung von ca. 4-6 Wochen erforderlich.

  • Hallux rigidus (Arthrose des Großzehengrundgelenks)

    Die nicht-operative Therapie der Arthrose im Großzehengrundgelenk beinhaltet neben einer Schmerzmedikation und physikalischen Maßnahmen Physiotherapie zum Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Schuhzurichtungen bzw. Einlagen können eine Belastungsreduktion im Großzehengrundgelenk erreichen. In Frühstadien und bei noch guter Gelenkbeweglichkeit kann durch eine operative Abtragung funktionsbehindernder Knochenanbauten eine Beschwerdereduktion erreicht werden (sog. Cheilektomie). In fortgeschrittenen Stadien kommen Umstellungsoperationen, Versteifungsoperationen oder die Implantation einer Gelenkprothese in Frage. Wir beraten Sie gerne individuell, welches Verfahren für Sie das bestmögliche Risiko-/Nutzen-Verhältnis bietet.

  • Fehlstellungen der Kleinzehen (z. B. Hammer- und Krallenzehen)

    Beschwerden durch Kleinzehenfehlstellungen können durch verschiedene Schuhzurichtungen gemildert werden. Abhängig davon, wie lange die Deformität schon besteht und ob es sich um eine flexible oder fixierte Fehlstellung handelt, kommen zur Stellungskorrektur gelenkerhaltende und / oder gelenkversteifende Operationsverfahren zum Einsatz. Auch gelenkversteifende Verfahren gehen in aller Regel nicht mit einer späteren Funktionseinschränkung einher. Insbesondere bei der Behandlung von Kleinzehenfehlstellungen ist ein detailliertes Verständnis der Biomechanik des Fußes und der zugrundeliegenden Ursachen wichtig, um diese mitzubehandeln und so Rezidiven vorzubeugen.

  • Tailor’s bunion (Schneiderballen)

    Kommt es trotz Modifikationen des Schuhwerkes zu Beschwerden und Druckstellen im Bereich der Kleinzehe, kommen – je nach Form und Schweregrad – knöcherne und weichteilige Korrekturen am 5. Mittelfußknochen zum Einsatz. Meistens gelingt es so die schmerzhaften Schuhkonflikte dauerhaft zu beseitigen.

  • Metatarsalgie

    Als Metatarsalgie werden belastungsabhängige Beschwerden im Bereich des zentralen Vorfußes bezeichnet. Verschiedene Faktoren können zu einer gestörten Biomechanik der Mittelfußstrahlen und so zu Beschwerden führen. Die Identifikation der beschwerdeauslösenden Ursache ist essentiell, da neben einem Spreizfuß häufig auch Fehlstellungen der Großzehe zu Beschwerden im Bereich der anderen Mittelfußköpfchen führen können (sog. Transfer-Metatarsalgie). Zunächst sollte versucht werden durch individuell angepasste Einlagen eine Belastungsreduktion der Mittelfußköpfchen und so eine Schmerzlinderung zu erreichen. Erst nach Ausschöpfen aller konservativen Maßnahmen sollte eine operative Vorfußkorrektur in Betracht kommen. Hierbei wird, je nach betroffener Zehe / Zehen und auslösender Ursache, eine knöcherne Korrektur durchgeführt.

Behandlungsschwerpunkt Mittelfuß

  • Lisfranc-Arthrose

    Bei der Arthrose der Mittelfußknochen handelt es sich meistens um chronisch-degenerative Veränderungen aufgrund von Fehlstellungen oder nach Verletzungen in diesem Bereich. Die nicht-operative Therapie mit dem Ziel der Schmerzlinderung beinhaltet eine Schmerzmedikation sowie die Anpassung orthopädischer Schuhzurichtungen. Sollte hierdurch keine ausreichende Beschwerdelinderung erreicht werden, kann durch eine gelenkversteifende Operation eine Schmerzfreiheit erzielt werden. Da die Bewegungsumfänge der Mittelfußgelenke sehr gering sind, entstehen hierdurch in der Regel keine oder nur sehr geringe funktionelle Einbußen.

  • Knochenödeme/Stressfrakturen

    Die Ursache für Knochenödeme ist häufig nicht genau eruierbar. Neben akuten Verletzungen kommen chronische Überbelastungen, Störungen des Knochenstoffwechsels oder Fehlstellungen des Fußes in Betracht. Die initiale Behandlung ist immer nicht-operativ, der betroffene Fuß sollte temporär geschont und entlastet werden. Bei Fortbestehen der Beschwerden stellt eine Knochenbohrung eine Behandlungsoption dar. Im Anschluss an solch eine Operation kann ein medikamentöser Behandlungsversuch und / oder eine hyperbare Sauerstofftherapie (in Kooperation mit der Klinik für Orthopädie & Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf) erfolgen.

  • Deformitäten (z. B. Knochenverkürzungen)

    Verschiedene angeborene oder erworbene Deformitäten können zu einer unnatürlichen Lastübertragung und so zu Beschwerden führen. Je nach Schweregrad und Lokalisation werden diese Deformitäten ad hoc, d. h. im Rahmen einer einzeitigen Korrektur, also im Rahmen einer einzigen Operation, oder durch Anlage eines sog. Fixateur externe und durch kontinuierliche Korrektur über mehrere Wochen korrigiert.

  • Morton-Neurom

    Häufige Beschwerden sind Schmerzen und/oder Missempfindungen zwischen den Mittelfußköpfchen. Das Behandlungsspektrum umfasst eine Vielzahl von nicht-operativen Therapieoptionen, nur wenn diese keine Beschwerdelinderung erreichen, kann im Rahmen einer Operation das störende Neurom entfernt werden.

Behandlungsschwerpunkt Rückfuß

  • Angeborene oder erworbene Fehlstellungen (Knick- / Senk- / Plattfuß, Klumpfuß, Hohlfuß)

    Das Behandlungsspektrum des Departments für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie umfasst sämtliche angeborenen und erworbenen Fehlstellungen des Rückfußes. Hierbei handelt es sich meistens um komplexe Deformitäten, was die Behandlung mehrerer Gelenke, Muskeln und Sehnen beinhaltet. Das Spektrum reicht dabei von der Klumpfuß-Behandlung beim Neugeborenen nach dem sog. Ponseti-Konzept bis zu komplexen mehrdimensionalen Deformitäten in allen Altersklassen. Wir beraten Sie gerne individuell und erarbeiten mit Ihnen gemeinsam ein auf Ihre Bedürfnisse abgestimmtes Behandlungskonzept.

  • Erkrankungen der Achillessehne

    Zu unterscheiden sind akute Verletzungen von chronisch-degenerativen Veränderungen der Achillessehne. Bei akuten Achillessehnenrupturen kann die Behandlung operativ oder nicht-operativ erfolgen. Welche Vor- und Nachteile hiermit verbunden sind und welches Verfahren im Einzelfall zu favorisieren ist – darüber beraten wie Sie individuell gerne. Im Falle einer Operation erfolgt die Sehnennaht offen oder in minimal-invasiver Technik.
    Die Therapie chronisch-degenerativer Veränderungen der Achillessehne („Achillodynie“) ist zunächst nicht-operativ. Sollte sich durch Schuhzurichtungen, Physiotherapie, physikalische Maßnahmen und ggf. Infiltrationen keine Beschwerdelinderung einstellen, kann eine Operation durchgeführt werden. Hierbei können erkrankte Sehnenanteile entfernt, eine Schleimbeutelreizung („Bursitis subachillea“) behandelt oder ein prominenter Fersenbeinhöcker („Haglund-Ferse“) entfernt werden.

  • Plantarfasziitis

    Bei der Plantarfasziitis werden häufig stechende, belastungsabhängige Schmerzen unter der Ferse angegeben. In der Regel ist dieses Krankheitsbild gut mit nicht-operativen Maßnahmen zu behandeln. Sollten unter konservativer Therapie Beschwerden über einen längeren Zeitraum dennoch bestehen bleiben, kann eine Operation erwogen werden. Hierbei werden Teile der Plantarfaszie eingekerbt und ggf. ein knöcherner Sporn („plantarer Fersensporn“) abgetragen.

  • Erkrankungen der Peronealsehnen

    Häufige Ursachen für Beschwerden im Bereich der Peronealsehnen sind zurückliegende Traumata, chronische Überlastungen – häufig in Kombination mit anderen Fußfehlstellungen -, Sehnenrupturen oder Instabilitäten / Luxationen der Peronealsehnen. Je nach Ursache der Beschwerden kommen nach Ausschöpfen nicht-operativer Maßnahmen verschiedene Techniken zur Anwendung um auslösende Faktoren zu beseitigen, die Funktion der Sehnen zu verbessern oder die Stabilität der Sehnen in ihrem Gleitlager hinter dem Außenknöchel zu erhöhen.

  • Coalitiones

    Es handelt sich hierbei um eine angeborene oder erworbene Minderbeweglichkeit zwischen zwei oder mehreren Fußwurzelknochen aufgrund einer unphysiologischen Gewebebrücke. Häufig resultieren hieraus eine passiv nicht-korrigierbare Plattfußfehlstellung und Schmerzen bei den betroffenen Patienten. Therapieoptionen bei persistierenden Beschwerden sind das Lösen der krankhaften Gewebebrücke oder (in Abhängigkeit von Lokalisation, Dauer der Beschwerden und Alter des Patienten) eine Versteifung des betroffenen Gelenkabschnittes.

Behandlungsschwerpunkt Sprunggelenk

  • Arthrose des Sprunggelenks

    Eine Arthrose des oberen Sprunggelenks ist häufig Folge von Verletzungszuständen wie in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen oder Instabilitäten des Gelenks. Als nicht-operative Behandlungsoptionen stehen Physiotherapie (Erhalt der Beweglichkeit), eine individuell angepasste Schmerztherapie sowie Schuhzurichtungen bis hin zum orthopädischen Maßschuh im Vordergrund. Bei Fehlstellungen kann in einigen Fällen eine Umstellungsosteotomie durchgeführt werden. Bei umschriebenen Defekten kann ein lokaler Oberflächenersatz implantiert werden. Bei fortgeschrittenem Verschleiß des gesamten Gelenkes kommen ein Gelenkersatz (OSG-Totalendoprothese) oder eine Versteifung des oberen Sprunggelenks in Betracht.

  • Sprunggelenksinstabilitäten

    Die Behandlung akuter Verletzungen des Kapsel- / Bandapparats am Sprunggelenk ist in der Regel nicht-operativ und umfasst eine temporäre Ruhigstellung in einer Orthese, Teilbelastung der betroffenen Extremität und im Verlauf eine physiotherapeutische Mitbehandlung zum Erhalt der Gelenkbeweglichkeit, Muskelkräftigung und Verbesserung der Tiefensensibilität. Ziel sollte es sein, ein rezidivierendes Umknicken im Sprunggelenk zu vermeiden. Bei chronischen Instabilitäten kommen verschiedene Techniken zur Rekonstruktion der verletzten Bänder in Frage. In der Regel erfolgen diese Eingriffe arthroskopisch (sog. „Schlüsselloch-Chirurgie“), es werden keine größeren Hautschnitte benötigt.

  • Osteochondrale Läsion des Talus (OCL)

    Die Ursache einer OCL kann vielfältig sein und muss bei der Behandlung erkannt und berücksichtigt werden. Asymptomatische Zufallsbefunde bedürfen in der Regel keiner Therapie. Bei Kindern und Heranwachsenden kann ein konservativer Behandlungsversuch zu einer vollständigen Beschwerdelinderung und zum Ausheilen der OCL führen. Bei Erwachsenen ist oftmals ein operativer Eingriff notwendig. In den allermeisten Fällen erfolgt die Operation arthroskopisch. Hierbei werden der erkrankte Knorpel und der darunter liegende Knochen entfernt und die Induktion von Faserknorpel induziert. In Fällen einer sehr großen OCL oder fehlgeschlagener arthroskopischer Therapie kommen auch offene Operationsverfahren zur Anwendung. Falls notwendig wird nach einer Durchtrennung des Innenknöchels der geschädigte Gelenkbereich dargestellt und ein Knorpelersatzverfahren induziert. Der Innenknöchel wird anschließend durch zwei Schrauben stabilisiert.