Kontakt

Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie

Chefarztsekretärin
Sabine Höpper

Tel. 0208 309-2604
Fax: 0208 309-3124

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Stroke-Unit - Schlaganfall-Einheit

Jeder Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall. Bei Auftreten von Symptomen, die auf einen Schlaganfall hinweisen, wie z. B. einer Halbseitenlähmung, halbseitigen Gefühlsstörungen, Sprech- oder Sprachstörungen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit mit dem Ziel, Hirngewebe zu retten. Eine erfolgreiche Therapie kann jedoch nur erfolgen, wenn Diagnostik und Behandlung rasch und effektiv durchgeführt werden können.

Deshalb sollte schon bei Verdacht auf einen Schlaganfall direkt die Feuerwehr unter 112 gerufen werden. Bereits auf dem Weg zu uns ins Krankenhaus werden wir vom Rettungsdienst informiert, um den Empfang der Patientin oder des Patienten vorzubereiten. Denn die notwendige Diagnostik und Therapie sollte sehr schnell innerhalb eines Zeitfensters von 4,5 Stunden erfolgen, um bestmögliche Behandlungserfolge zu erzielen.

In unserer Notaufnahme im Zentrum für Notfall- und Akutmedizin empfängt Sie ein hochqualifiziertes ärztliches und pflegerisches Team mit der gesamten erforderlichen akut-medizinischen Ausstattung. 

Direkt im Anschluss an das Aufnahmegespräch, die neurologisch/internistische Erst-Untersuchung und die Blutentnahme erfolgt die radiologische Untersuchung. In unserem Radiologischen Zentrum werden CT- Aufnahmen des Gehirns und der hirnversorgenden Gefäße vorgenommen. Zudem wird bei dem Verdacht auf einen akuten Schlaganfall ein Perfusions-CT durchgeführt, eine Aufnahme unter Zuhilfenahme von Kontrastmittel.

So erhalten wir in der Akut-Situation die Darstellung eventueller Gefäßengstellen oder -verschlüsse und Informationen über nicht ausreichend durchblutetes Gewebe. Außerdem bekommen wir einen Überblick über bereits geschädigte Hirnanteile und Hinweise auf mögliche Blutungen. 

Mit diesen Informationen erstellt unser Ärzteteam, bestehend aus Fachärztinnen und Fachärzten für Nervenheilkunde der Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie und dem kooperierenden „Zentrum für ambulante Neurologie“, das weiterführende individuelle Therapie-Konzept für die Patientinnen und Patienten. Dieses kann neben der medikamentösen Lyse-Behandlung auch eine Operation der verengten Halsschlagader durch unsere Gefäßchirurginnen und Gefäßchirurgen oder eine sogenannte Thrombektomie (Entfernung eines Blutgerinnsels mittels Katheters) in einem Kooperations-Krankenhaus beinhalten.Manche Schlaganfallformen erfordern weitere spezielle Maßnahmen, beispielsweise die operative oder medikamentöse Behandlung eines erhöhten Hirndrucks. Bei bestimmten Formen von Hirnblutungen kann eine rasch einzuleitende Operation notwendig sein.

Diese hochwertige medizinische Versorgungsqualität ist Voraussetzung dafür, dass die Folgen des Schlaganfalls möglichst gering bleiben.
 

Wenn alle akut notwendigen diagnostischen Maßnahmen eingeleitet wurden, kommt die Patientin oder der Patient auf unsere Spezialstation für Schlaganfallpatienten, die in unsere Intensivstation eingebettet ist. Hier werden die wichtigsten Parameter wie Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz, EKG, Blutzucker und Temperatur lückenlos überwacht. Jetzt beginnen wir mit dem spezifischen Schlaganfall-Behandlungsverfahren, der Lysebehandlung. Dazu geben wir ein Medikament, das die Blutgerinnung verändert und meistens über einen Venenzugang verabreicht wird. Dies ermöglicht die Auflösung des Schlaganfallgerinnsels in der Hirnarterie und damit die Normalisierung der Hirndurchblutung. 

Neben der Lysebehandlung ist die Basisbehandlung in einer Schlaganfall-Einheit eine wichtige und effektive Maßnahme, die nicht nur die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten deutlich verbessert, sondern auch den Krankheitsverlauf ganz entscheidend positiv beeinflusst. Betroffene, die in einer Stroke Unit behandelt werden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, weniger dauerhafte Schäden von dem Hirninfarkt davonzutragen. Eine Vielzahl internationaler Studien belegt, dass auch der Anteil stark pflegebedürftiger Patientinndn und Patienten in Folge von Schlaganfallserkrankungen durch die Behandlung in speziellen Zentren gesenkt wird. 

Nach der Akutbehandlung werden die Patientinnen und Patienten auf der regulären Station weiterbehandelt und therapiert. Dabei profitieren sie insbesondere von unserem speziell ausgebildetem Pflegepersonal sowie  von Ergo- und Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie Logopädinnen und Logopäden der mit uns kooperierenden Praxen.

Besonders wichtig ist die Vorbeugung von Folgeerscheinungen eines Schlaganfalls wie Beinvenenthrombosen, Lungenentzündungen oder Harnwegsinfekten.
 

Unsere Pflege- und Sozialberatung berät, unterstützt und vermittelt bei sozialen, sozialversicherungsrechtlichen und finanziellen Fragen wie z.B. Pflege- und Krankenversicherung und Anschlussrehabilitation. Bei Fragen der häuslichen Versorgung berät sie unsere Familiale Pflege.